
Während die Welt auf sauberere und stärker kreislauforientierte Wirtschaftssysteme zusteuert, wird Waste-to-Energy (WtE) zu einer unverzichtbaren Säule einer nachhaltigen Abfallwirtschaft.
Während viele europäische Länder große Fortschritte bei der Reduzierung der Deponienutzung gemacht haben, steht Spanien an einem entscheidenden Wendepunkt: Über 47 %* der Siedlungsabfälle (MSW) landen noch immer auf Deponien. Das liegt deutlich über dem EU-Durchschnitt – ein klares Signal und zugleich ein dringender Handlungsaufruf für Politik, Industrie und Technologieanbieter.
*Source: AEVERSU based on data from the Ministry of Ecological Transition and Demographic Challenge. Annual report on municipal waste generation and management (2021)
Spaniens Abfalllandschaft: Rückstand bei der Deponievermeidung
Die starke Abhängigkeit Spaniens von Deponien stellt ein ernstzunehmendes Problem dar. Trotz EU-Vorgaben – wie der EU-Deponierichtlinie (1999/31/EG), die vorschreibt, dass bis 2035 höchstens 10 % der Siedlungsabfälle deponiert werden dürfen – verfehlt Spanien weiterhin Zwischenziele.
Der Nationale Abfallwirtschaftsplan (PEMAR) erkennt Waste-to-Energy als notwendigen Bestandteil der Abfallhierarchie an, insbesondere für nicht-recycelbare Abfälle. Dennoch haben regulatorische Unsicherheiten, langwierige Genehmigungsverfahren und öffentliche Vorbehalte gegenüber überholten Vorstellungen von Müllverbrennung großflächige Investitionen in WtE-Infrastruktur behindert.
Es besteht jedoch eine Chance: Der EU-Green Deal und der Wiederaufbaufonds „NextGenerationEU“ bieten wichtige Impulse zur Modernisierung des spanischen Abfallsektors – inklusive Investitionen in sauberere Technologien wie WtE. Auch CO₂-Bepreisung und Kreislaufwirtschaftspolitiken auf EU- und nationaler Ebene bieten finanzielle Anreize, die nachhaltige Abfalllösungen fördern könnten.
AEVERSU: Einsatz für eine klügere Abfallzukunft
Inmitten dieser Herausforderungen tritt die Spanische Vereinigung für urbane Abfallverwertung und energetische Nutzung (AEVERSU) als zentrale Stimme auf nationaler Ebene hervor.
Sie vereint die wichtigsten WtE-Unternehmen Spaniens und fungiert als Brücke zwischen öffentlichen Institutionen, Industrieakteuren und Gesellschaft. Ziel ist es, Mythen rund um WtE zu entkräften, ihre Rolle für Klimaziele zu betonen und sie nicht als Konkurrenz, sondern als sinnvolle Ergänzung zum Recycling nicht-verwertbarer Abfälle zu positionieren.
Diese Mission wurde beim ersten AEVERSU-Gipfel am 8. Mai in Madrid lebendig, bei dem Branchenexperten, Regierungsvertreter und Technologieanbieter gemeinsam Spaniens nachhaltige Abfallzukunft diskutierten.
Magaldi war stolz, am AEVERSU-Gipfel teilzunehmen – mit dem Ziel, technische Expertise einzubringen und faktenbasierte Entscheidungsfindung im Wandel des spanischen Abfallsektors zu unterstützen.
Magaldi und das MADAM-System: Aschemanagement neu gedacht für eine zirkuläre Zukunft
Ein oft unterschätzter Aspekt von WtE ist das Aschemanagement nach der Verbrennung – insbesondere die Behandlung von Rostasche (IBA).
Traditionell werden Nasssysteme zur Entnahme und Kühlung eingesetzt. Diese verbrauchen jedoch viel Wasser, bergen ökologische Risiken und ermöglichen nur eine begrenzte Rückgewinnung wertvoller Materialien.
Magaldi bietet eine vollintegrierte Lösung: MADAM (Magaldi Dry Ash Management) – ein innovatives Trockensystem zur Entnahme, Kühlung und Behandlung von IBA. Es erzeugt wertvolle Sekundärressourcen und macht die Deponierung von Asche überflüssig.
Dank der patentierten Magaldi Ecobelt® WA-Technologie vereint MADAM Trockenaustrag, Luftkühlung, mechanischen Transport und nachgeschaltete Behandlung in einem durchgängigen Prozess mit deutlichen ökologischen und wirtschaftlichen Vorteilen:
- Reduzierter ökologischer Fußabdruck
- Kein Wasserverbrauch oder Wasseraufbereitung nötig
- Geringeres Aschegewicht = weniger Deponievolumen & Entsorgungskosten
- Weniger Bedarf an Primärrohstoffen und deren Umweltfolgen
- Maximale Metallrückgewinnung
- Rückgewinnung bis zu 0,2 mm feiner Metallfraktionen
- Höhere Metallreinheit = potenzielle Verdopplung der Erlöse (v.a. NE-Metalle)
- Verwertbarkeit der mineralischen Fraktion
- Nachbehandelte Asche enthält weniger Schwermetalle → besser wiederverwendbar
- Nachbehandelte Asche enthält weniger Schwermetalle → besser wiederverwendbar
- Mehr Sicherheit, Zuverlässigkeit und Effizienz
- Basierend auf Magaldis robuster Superbelt®-Technologie – für kontinuierlichen, wartungsarmen Betrieb
Was steht für Spanien als Nächstes an?
Um mit Nordeuropa aufzuschließen und die EU-Deponieziele zu erreichen, muss Spanien seine WtE-Kapazitäten ausbauen. Es braucht nicht nur neue Anlagen, sondern auch smarte Technologien, öffentliche Aufklärung und ein nationales Bekenntnis zur Kreislaufwirtschaft.
Das MADAM-System bietet eine strategische Gelegenheit, Umweltauswirkungen zu verringern und gleichzeitig wertvolle Ressourcen aus Restabfällen zurückzugewinnen.
Durch den trockenen Ansatz wird der Feuchtigkeitsgehalt in der Asche erheblich reduziert – das senkt die Masse um ca. 20 % im Vergleich zu Nasssystemen und spart Transport- sowie Deponiekosten.
Noch wichtiger: Die effiziente Rückgewinnung von FE- und NE-Metallen bei hoher Reinheit steigert deren Marktwert deutlich.
Dank seiner Flexibilität und Skalierbarkeit eignet sich MADAM sowohl für neue Anlagen als auch zur Nachrüstung bestehender WtE-Projekte. Die Implementierung kann stufenweise erfolgen – angepasst an Budget, Kapazität und Standortbedingungen – für maximale Wirkung, Schritt für Schritt.