
Die weltweite Wasserknappheit betrifft mehr als 2,3 Milliarden Menschen (UNICEF, 2021), und der Druck auf die Industrie, den sparsamen Umgang mit Wasser zu verbessern, wächst stetig. Verfahren, die Wasser verbrauchen oder verschmutzen, stehen daher unter erhöhter Beobachtung.
In Waste to Energy (WtE) Anlagen gehört das Entziehen und Abkühlen von Incinerator Bottom Ash (IBA) zu den wasserintensivsten und ökologisch anspruchsvollsten Prozessen. Üblicherweise wird die heiße Asche in Wasserbädern abgeschreckt bevor sie zur Deponie oder in Aschegruben transportiert wird. Dieses Verfahren birgt erhebliche Umweltgefahren wie Sickerwasser und Verschüttungen sowie dauerhafte Kosten durch Wasseraufbereitung und Instandhaltung – alles Faktoren, die die Nachhaltigkeitsziele gefährden.
Die Trockentechnologie für IBA bietet einen radikalen Kurswechsel. Sie ermöglicht Betreibern von WtE Anlagen, ihren ökologischen Fußabdruck und ihre Betriebskosten drastisch zu senken.
Die Wasserproblematik bei der Behandlung von Rostasche (IBA)
Standorte, die auf Wasserabschreckung setzen, sehen sich mit mehreren vernetzten Problemen konfrontiert – weshalb dieser Ansatz zunehmend als nicht nachhaltig betrachtet wird:
- Hoher Wasserverbrauch
Feuchtanlagen benötigen bis zu 1.000–2.000 l Wasser pro Tonne IBA (EU‑Kommission, JRC‑Technikberichte). - Entstehung von Sickerwasser
Die Abschreckung wäscht Schwermetalle (z. B. Blei, Cadmium, Quecksilber), Salze (Chloride, Sulfate) und Feinstaub aus der Asche, was eine aufwändige Behandlung erfordert. - Korrosion und Anlagenverunreinigung
Der thermische Schock zwischen heißer Asche und Wasser beschleunigt Korrosions‑ und Ablagerungs‑prozesse, steigert Wartungskosten und Anlagenstillstände. - Regulatorisches Risiko
Wasserentlastungen unterliegen strengen Regelungen, etwa der EU‑Wasserrahmenrichtlinie oder US‑Clean Water Act/NPDES. Überschreitungen führen zu Sanktionen oder Produktionsbeschränkungen.
MADAM: Paradigmenwechsel von nass zu trocken
Magaldi hat ein trockenes System für IBA entwickelt – MADAM – das Wasser vollständig aus dem Prozess eliminiert. Durch mechanische Entleerung und luftbasiertes Abkühlen in einem geschlossenen System ergeben sich folgende technische und wirtschaftliche Vorteile:
- Null Prozesswasser – Keine Nutzung von Frischwasser, keine Wasserbehandlungsanlagen oder Chemikalien und kein Überwachungsbedarf für Abwässer.
- Kein Sickerwasser – Keine Gefahr der Boden‑ oder Grundwasserkontamination.
- Reduzierte Aschemasse und -volumen – Weniger Feuchtigkeit bedeutet bis zu 40 % weniger Gewicht – erhebliche Einsparungen bei Transport- und Deponiekosten.
- Erhöhte Metall-Rückgewinnung – Schonung der metallischen Fraktionen steigert die Wiedergewinnung um 20–30 %.
- Erhöhte Sicherheit und Zuverlässigkeit – Kein Risiko von Dampfabfällen, korrosiven Leckagen oder gefährlichem Schlamm.
Eine Lebenszykluskostenanalyse (LCCA) zeigt zudem, dass MADAM die Investitions‑ und Betriebskosten für Wasserbehandlung, Chemikalien, Wartung und ungeplante Stillstände signifikant reduziert und somit den Total Cost of Ownership (TCO) senkt.
Der strategische Nutzen der Trockentechnologie
Eine WtE‑Anlage verarbeitet jährlich 500.000 t Siedlungsabfall und produziert etwa 100.000 t IBA. Der Umstieg auf MADAM ermöglicht:
- Einsparung von 80–160 Mio. l Wasser pro Jahr – ausreichend für den täglichen Trinkwasserbedarf von über 1 Million Menschen (WHO: 50–100 l/Person/Tag).
- Reduktion von Deponiematerial um 30.000–40.000 t pro Jahr.
- Vermeidung von 15.000–25.000 t CO₂-Emissionen jährlich – durch effizientere Rückgewinnung und optimierter Logistik.
Diese Vorteile gelten global, sind jedoch besonders relevant in wasserarmen Regionen wie im Nahen Osten, Nordafrika oder anderen Gebieten mit hoher Wasserknappheit und teuren Wasserentnahmen. Dort wäre das Abschreckverfahren ökonomisch und ökologisch kaum noch vertretbar.
Besonders auf Inseln oder in Randzonen arider Regionen, wo Wasser und Flächen begrenzt sind, ermöglicht MADAM den energieeffizienten Betrieb von WtE‑Anlagen ohne Abfluss wertvoller Frischwasserreserven – ein Beitrag zur langfristigen Ressourcensicherheit.
Fazit
Die Trockengestaltung der IBA-Behandlung ist nicht nur eine Innovation – sie ist eine strategische Notwendigkeit. Angesichts wachsender Wasserknappheit und verschärfter Umweltauflagen müssen WtE‑Betreiber auf Verfahren umsteigen, die Wasser sparen, Risiken minimieren und die Anlagenleistung steigern.
Mit MADAM bietet Magaldi ein zukunftsfähiges, effizientes und umweltorientiertes System – in einer Welt, in der wirklich jede Tropfen zählt.