Jeder Tropfen zählt: Ein Umdenken beim Wasserverbrauch in der Behandlung von Rostasche (IBA)

17 June 2025

Jeder Tropfen zählt: Ein Umdenken beim Wasserverbrauch in der Behandlung von Rostasche (IBA)

Die weltweite Wasserknappheit betrifft mehr als 2,3 Milliarden Menschen (UNICEF, 2021), und der Druck auf die Industrie, den sparsamen Umgang mit Wasser zu verbessern, wächst stetig. Verfahren, die Wasser verbrauchen oder verschmutzen, stehen daher unter erhöhter Beobachtung.
In Waste to Energy (WtE) Anlagen gehört das Entziehen und Abkühlen von Incinerator Bottom Ash (IBA) zu den wasserintensivsten und ökologisch anspruchsvollsten Prozessen. Üblicherweise wird die heiße Asche in Wasserbädern abgeschreckt bevor sie zur Deponie oder in Aschegruben transportiert wird. Dieses Verfahren birgt erhebliche Umweltgefahren wie Sickerwasser und Verschüttungen sowie dauerhafte Kosten durch Wasseraufbereitung und Instandhaltung – alles Faktoren, die die Nachhaltigkeitsziele gefährden.
Die Trockentechnologie für IBA bietet einen radikalen Kurswechsel. Sie ermöglicht Betreibern von WtE Anlagen, ihren ökologischen Fußabdruck und ihre Betriebskosten drastisch zu senken.

Die Wasserproblematik bei der Behandlung von Rostasche (IBA)

Standorte, die auf Wasserabschreckung setzen, sehen sich mit mehreren vernetzten Problemen konfrontiert – weshalb dieser Ansatz zunehmend als nicht nachhaltig betrachtet wird:

  • Hoher Wasserverbrauch
    Feuchtanlagen benötigen bis zu 1.000–2.000 l Wasser pro Tonne IBA (EU‑Kommission, JRC‑Technikberichte).
  • Entstehung von Sickerwasser
    Die Abschreckung wäscht Schwermetalle (z. B. Blei, Cadmium, Quecksilber), Salze (Chloride, Sulfate) und Feinstaub aus der Asche, was eine aufwändige Behandlung erfordert.
  • Korrosion und Anlagenverunreinigung
    Der thermische Schock zwischen heißer Asche und Wasser beschleunigt Korrosions‑ und Ablagerungs‑prozesse, steigert Wartungskosten und Anlagenstillstände. 
  • Regulatorisches Risiko
    Wasserentlastungen unterliegen strengen Regelungen, etwa der EU‑Wasserrahmenrichtlinie oder US‑Clean Water Act/NPDES. Überschreitungen führen zu Sanktionen oder Produktionsbeschränkungen.

MADAM: Paradigmenwechsel von nass zu trocken

Magaldi hat ein trockenes System für IBA entwickelt – MADAM – das Wasser vollständig aus dem Prozess eliminiert. Durch mechanische Entleerung und luftbasiertes Abkühlen in einem geschlossenen System ergeben sich folgende technische und wirtschaftliche Vorteile:

  • Null Prozesswasser – Keine Nutzung von Frischwasser, keine Wasserbehandlungsanlagen oder Chemikalien und kein Überwachungsbedarf für Abwässer.
  • Kein Sickerwasser – Keine Gefahr der Boden‑ oder Grundwasserkontamination.
  • Reduzierte Aschemasse und -volumen – Weniger Feuchtigkeit bedeutet bis zu 40 % weniger Gewicht – erhebliche Einsparungen bei Transport- und Deponiekosten.
  • Erhöhte Metall-Rückgewinnung – Schonung der metallischen Fraktionen steigert die Wiedergewinnung um 20–30 %.
  • Erhöhte Sicherheit und Zuverlässigkeit – Kein Risiko von Dampfabfällen, korrosiven Leckagen oder gefährlichem Schlamm.

Eine Lebenszykluskostenanalyse (LCCA) zeigt zudem, dass MADAM die Investitions‑ und Betriebskosten für Wasserbehandlung, Chemikalien, Wartung und ungeplante Stillstände signifikant reduziert und somit den Total Cost of Ownership (TCO) senkt.

Der strategische Nutzen der Trockentechnologie

Eine WtE‑Anlage verarbeitet jährlich 500.000 t Siedlungsabfall und produziert etwa 100.000 t IBA. Der Umstieg auf MADAM ermöglicht:

  • Einsparung von 80–160 Mio. l Wasser pro Jahr – ausreichend für den täglichen Trinkwasserbedarf von über 1 Million Menschen (WHO: 50–100 l/Person/Tag).
  • Reduktion von Deponiematerial um 30.000–40.000 t pro Jahr.
  • Vermeidung von 15.000–25.000 t CO₂-Emissionen jährlich – durch effizientere Rückgewinnung und optimierter Logistik.

Diese Vorteile gelten global, sind jedoch besonders relevant in wasserarmen Regionen wie im Nahen Osten, Nordafrika oder anderen Gebieten mit hoher Wasserknappheit und teuren Wasserentnahmen. Dort wäre das Abschreckverfahren ökonomisch und ökologisch kaum noch vertretbar.
Besonders auf Inseln oder in Randzonen arider Regionen, wo Wasser und Flächen begrenzt sind, ermöglicht MADAM den energieeffizienten Betrieb von WtE‑Anlagen ohne Abfluss wertvoller Frischwasserreserven – ein Beitrag zur langfristigen Ressourcensicherheit.

Fazit

Die Trockengestaltung der IBA-Behandlung ist nicht nur eine Innovation – sie ist eine strategische Notwendigkeit. Angesichts wachsender Wasserknappheit und verschärfter Umweltauflagen müssen WtE‑Betreiber auf Verfahren umsteigen, die Wasser sparen, Risiken minimieren und die Anlagenleistung steigern.
Mit MADAM bietet Magaldi ein zukunftsfähiges, effizientes und umweltorientiertes System – in einer Welt, in der wirklich jede Tropfen zählt.

News

Der Countdown zur Eröffnung der ersten MGTES-Anlage im industriellen Maßstab läuft!

05 June 2025

Magaldi freut sich, die bevorstehende Eröffnung der ersten MGTES-Anlage (Magaldi Green Thermal Energy Storage) im industriellen Maßstab bekannt zu geben. Ein Video bietet bereits jetzt einen spannenden Einblick in diese wegweisende Technologie. Sehen Sie sich das Video an und bleiben Sie für weitere Neuigkeiten auf dem Laufenden!

mehr lesen

News

Spaniens Abfallherausforderung: Zeit für einen Wandel mit Waste-to-Energy

16 May 2025

Spanien steht an einem Wendepunkt in seiner Abfallwirtschaft. Mit über 47 % der Siedlungsabfälle, die noch immer auf Deponien landen, hinkt das Land seinen europäischen Nachbarn hinterher – befindet sich aber gleichzeitig an der Schwelle zu einer großen Chance. Während Waste-to-Energy (WtE) europaweit an Bedeutung gewinnt, zeigt dieser Artikel, warum jetzt der richtige Moment für Spanien ist, die Richtung zu ändern. Von regulatorischen Lücken und öffentlichen Fehlwahrnehmungen bis hin zu innovativen Technologien wie dem MADAM-System (Magaldi Dry Ash Management): Erfahren Sie, wie intelligente Lösungen und entschlossenes Handeln Abfall in eine wertvolle Ressource verwandeln – und Deponien der Vergangenheit angehören lassen könnten.

mehr lesen

News

Innovation und Nachhaltigkeit: Das vom MIMIT finanzierte Projekt zur digitalen Transformation des Unternehmens

15 May 2025

Das Projekt, das vom MIMIT im Rahmen des Aufrufs für innovative Maschinen finanziert wurde, führte zu bedeutenden Investitionen in die technologische Transformation des Unternehmens. Durch die Einführung neuer Anlagen und fortschrittlicher Managementsysteme hat das Unternehmen die Effizienz, Flexibilität und Schnelligkeit seines Produktionszyklus verbessert. Das Projekt, das am 21. Oktober 2022 abgeschlossen wurde, stellte eine wichtige Antwort auf die COVID-19-Notlage dar und war ein Schritt in Richtung der Einführung von Technologien des Industrie 4.0 Plans.

mehr lesen

News

Magaldi ist Mitglied der Europäischen Stahltechnologieplattform (ESTEP)

11 November 2024

Wir bei Magaldi sind stolz darauf, unsere Mitgliedschaft bei der European Steel Technology Platform (ESTEP) bekannt zu geben! Der Beitritt zu ESTEP ist ein wichtiger Schritt in unserer Mission, effiziente Lösungen für eine nachhaltige Stahlproduktion anzubieten.

mehr lesen